Essen & Trinken

«Nicht einmal wir kennen das Geheimrezept»

Text: Eva Hediger

Die beiden Grafikerinnen Dominique Magnusson und Katrin von Niederhäusern lieben Spaghetti Bolognese so sehr, dass sie Ende August das «Bolo-Fäscht» veranstalten. Denn eigentlich essen wir das Pasta-Gericht falsch, erklärt uns Dominique.

Grillfest kennt jeder. Aber was ist ein Bolo-Fäscht?

Hinter unserem Bolo-Fäscht steckt eigentlich eine einfache Idee: Es ist uns aufgefallen, dass wir in der Schweiz zwar viel Spaghetti Bolognese essen, aber immer nur daheim. Das ist doch viel zu einsam! Eigentlich müssten wir doch mit vielen Personen an einem Tisch sitzen in der Mitte ein Topf Spaghetti Bolognese. Etwa so werden wir es am Bolo-Fäscht machen.

Für wie viele Leute wird es denn Spaghetti geben?

Wir kochen für etwa 250 Personen. Weil wir noch nie so ein Fest organisiert haben, waren wir lange unsicher, mit wie vielen Personen wir rechnen sollen. Auf Facebook haben sich bis jetzt 550 Personen angemeldet. Wie viele schlussendlich auftauchen werden, wissen wir nicht. «S’hät eifach, solang’s hät!»

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Werdet ihr die Bolognese kochen?

Nein. Beim Bolo-Fäscht übernehmen wir alles andere, und das ist schon spannend genug. Wir hatten vorher zum Beispiel keine Ahnung, wie man ein Budget erstellt. Es käme vermutlich nicht so gut, wenn wir auch noch kochen würden. Es werden deshalb zwei Köche in der Küche stehen. Die beiden organisieren den Anlass «Freitags Teller». Sie werden die Bolognese nach ihrem Geheimrezept kochen. Das kennen nicht einmal wir, aber wir durften die Bolo natürlich bereits testen, und sie ist mega fein.

«Es käme vermutlich nicht so gut, wenn wir auch noch kochen würden.»

Bietet ihr auch eine Alternative für Vegis?

Das fragen alle! Wir werden auf jeden Fall eine fleischlose Alter¬native anbieten, aber wir werden sie nicht gross anpreisen. Das Bolo-Fäscht soll ein möglichst einfaches Fest bleiben.

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Poster von Mitorganisatorin Katrin von Niederhäusern ... 

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... und dem Zürcher Grafiker Gil Menziger.

«Bolognese ist klassisches Comfort Food.»

Eine Party gibt es aber trotzdem?

Ja natürlich, wir haben ein kleines Rahmenprogramm zusammengestellt. Zwei DJs werden Italo-Hits auflegen, und eine Band reist aus Italien an. Ausserdem gibt es eine «Tombolo» und einen Stand, an dem wir Shirts und Bolo-Bags sowie Design-Bolo-Poster verkaufen: Wir haben Künstlerinnen und Künstler auf der ganzen Welt nach ihrer Interpretation zum Thema Bolo gefragt. Die Resultate sind extrem vielseitig und super schön geworden.

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Auch die beiden Zürcher Samuel Eckert ... 

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... und Philipp Dornbierer haben Bolo-Poster entworfen.

Wieso ist Spaghetti Bolognese so inspirierend?

Ich glaube, Bolognese ist klassisches Comfort Food. Alle essen sie gerne und kennen sie seit der Kindheit – und jedes Mami kocht die beste. Ausserdem ist es ein lustiges Wort. Wir haben bei der Planung gemerkt, wie gut wir mit Bolo kalauern können. Wir arbeiten in der Agenturwelt. Dort schaffen es Wortwitze meistens nicht bis an die Öffentlichkeit. Zu Unrecht, finden wir. Beim Bolo-Fäscht machen wir es anders und drucken sie sogar auf Taschen. Mein Lieblingskalauer ist: less regretti more spaghetti.

Adresse

Park Platz
Wasserwerkstrasse 21
8037 Zürich

Infos

Das Bolo-Fäscht findet am Samstag, 25. August, ab 16 Uhr statt.

Poster können hier bestellt werden.