«Zürich ist der Yoga-Heaven»
Im 21. Jahrhundert ist Yoga zu einem globalen Geschäft geworden. Allein in der Stadt Zürich gibt es mittlerweile über 70 Studios. Florina Vilciu hat alle Angebote in einem Guide gesammelt. Doch damit nicht genug: Die 30-Jährige hat sich vorgenommen, alle Angebote persönlich zu testen und in ihrem Blog darüber zu berichten.
Du willst alle Yoga-Studios in der Stadt Zürich besuchen. Wie viele fehlen dir noch?
Seit ich mein Projekt im Oktober 2018 startete, habe ich in 27 Studios Yoga praktiziert. Ich habe also doch noch einiges vor, schliesslich gibt es zurzeit über 70 Angebote in der Stadt. Der Guide ist aber komplett und wird ständig aktualisiert, nur eben: Ich war noch nicht überall vor Ort.
Warum ist es dir wichtig, persönlich vorbeizugehen?
Eine vollständige Übersicht aller Studios der Stadt zu präsentieren ist das eine, aber ich möchte den Guide auch mit Blogbeiträgen und Fotos ergänzen. Ich rede mit den Lehrerinnen und Lehrern und gebe meine persönlichen Eindrücke weiter. Yoga ist unglaublich vielseitig. Gerade Einsteiger verlieren schnell den Überblick.
Wer sich zeigen und Leute kennenlernen will, ist in grossen Lifestyle-Studios gut aufgehoben. Anfängern würde ich aber ein persönlicheres Angebot empfehlen.
Lassen sich die Angebote kategorisieren?
Eigentlich nur schwer, da es verschiedenste Richtungen und Philosophien gibt. Dennoch versuche ich in meinem Guide, die Studios einzuordnen. Weiter gibt es kleine, sehr familiäre Angebote mit nur einem oder zwei Yogis bis zu grossen Lifestyle-Studios, wie ich sie nenne. Die grossen Studios machen viel Werbung und erscheinen etwa in der Google-Suche weit vorne.
Gibt es auch preislich Unterschiede?
In den grossen Studios zahlt man bis zu 40 Franken pro Stunde, in den kleineren sind Preise ab 25 Franken üblich. Was man noch dazu sagen kann: In den Lifestyle-Studios ist meist alles etwas luxuriöser und man praktiziert in viel grösseren Gruppen. Wer sich zeigen und Leute kennenlernen will, ist dort sicher gut aufgehoben. Unter anderem bei Expats sind diese Studios beliebt. Gerade Anfängern würde ich aber eher ein persönlicheres Angebot empfehlen. Hier hat der Lehrer oder die Lehrerin mehr Zeit und kann auf individuelle Wünsche eingehen. Grundsätzlich können Yoga-Neulinge aber in jedem Studio anfangen.
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Ist das Yoga-Angebot in Zürich attraktiver als in anderen Städten?
Zürich ist der Yoga-Heaven (lacht)! Es gibt für jeden etwas und in jedem Kreis mindestens ein Studio. Im Kreis 4 haben die Zücherinnen und Zürcher mit 14 Studios die grösste Auswahl. Im Kreis 10 ist nur ein Studio ansässig. Die privaten Angebote erfasse ich in meinem Blog übrigens nicht. Wenn jemand also zum Beispiel bei sich zu Hause Stunden anbietet, nehme ich ihn nicht in den Guide auf.
Welche Ziele möchtest du mit dem Yoga-Guide erreichen?
Ich arbeite Vollzeit als Projektmanagerin bei einer Grossbank. Der Guide ist nur ein Hobby, wenn auch ein zeitintensives. Häufig sitze ich spätabends noch am Computer. Ich möchte den Guide weiter ausbauen und attraktiver und nutzerfreundlicher gestalten. Die Nachfrage ist da. Weiter biete ich einen Mehrwert: Auf einige Studios bin ich nur über persönliche Kontakte aufmerksam geworden.
Hast du dein Lieblingsstudio bereits gefunden?
Das verrate ich nicht (lacht). Nein, ernst jetzt: Ich habe natürlich Präferenzen, aber grundsätzlich will ich meinen Horizont erweitern und verschiedene Yoga-Richtungen und -Angebote kennenlernen. So entstand dann auch die Idee für den Guide. Yoga ist für mich eine körperbewusste Entspannungsmethode, weniger eine spirituelle Erfahrung. Und mir gefällt es, neue Leute kennenzulernen: Yogis sind meist spannende Menschen, die bewusst leben. Ich habe also genug Stoff für meinen Blog.