Die WC-Ente ist eine Zürcherin
Fünf Menschen aus Zürich, die mit ihren überraschenden Erfindungen unsere mühsamen Alltagsprobleme gelöst haben – vom verstopften Abfluss über verkalkte WCs bis zum Öffnen öffentlicher WC-Türen.
Jakob Ochsner: Abfallsystem nach Patent Ochsner
Bis ins 19. Jahrhundert waren die Hygienebedingungen in Zürich katastrophal. Nachdem 1904 in Zürich die erste europäische Kehrichtverbrennung in Betrieb genommen wurde, brauchte es schliesslich noch eine funktionierende Müllabfuhr. 1908 entwickelte der Zürcher Jakob Ochsner ein System mit neuen Eimern und Wagen. Viele Jahrzehnte später gründete Büne Huber die Band «Patent Ochsner». Denn sein Vater rief immer «Patent Ochsner!», wenn er einen Trend blödsinnig fand. «In der Musikerbranche gibt es viele Möchtegerns, das passt», dachte sich Büne Huber.
Maria und Walter Düring: Durgol und WC-Ente
Die herkömmlichen Entkalkungsmittel stanken Maria Düring. Deshalb mischte sich die Hausfrau in den 1950ern in Wipkingen ihr eigenes Mittel zusammen. Das Resultat nannte sie Durgol. Auf ihrer Werbetour putzte Düring die WCs ihrer Kunden – und hinterliess so einen bleibenden Eindruck. Auch ihr Sohn stieg später ins Putzgeschäft ein: Mit seiner Frau brachte er die erste WC-Ente auf den Markt. Zunächst wurde der Unternehmer noch für seine «lahme Ente» verspottet, doch schon 1981 begann der Siegeszug des praktischen Toiletten-Entkalkers. 2008 verkaufte Düring die Markenrechte an der Ente an die amerikanische Firma SC Johnsons.
Jutta Jertrum: TwistOut
Viele bekämpfen verstopfte Abflussrohre mit Chemikalien. Wenige versuchen es mit Grossmutters Backpulvertrick. Jutta Jertrum hat eine einfache und nachhaltige Lösung entwickelt: den TwistOut. Mit einem gerillten Holzstab lassen sich Rückstände schnell aus dem Rohr ziehen. Die Unternehmerin trat mit ihrer Erfindung auch in der Schweizer Version von «Die Höhle der Löwen» auf. Jutta Jertrum lebt heute in Zürich, stammt aber ursprünglich aus Süddeutschland. Für ihren TwistOut wurde die Erfinderin mit dem German Innovation Award 2019 ausgezeichnet.
Remo Furrer: MobiDo
Jeder vierte Schweizer wäscht sich nach dem Toilettengang die Hände nicht. Das fand auch der Zürcher Remo Furrer grusig. Besonders ekelte er sich vor Türgriffen. Er entwickelte deshalb den MobiDo: Diesen hakt man beim Griff ein – und kann so ohne Hautkontakt die Türe öffnen und schliessen. Remo Furrer war mit seinem innovativen MobiDo, der sich bequem an den Schlüsselbund hängen lässt, sogar in der TV-Sendung «Galileo».