Eine Weltreise mitten in Zürich
Im Cachet gibt es Mode und Wohnaccessoires aus fremden Ländern. Vor zehn Jahren haben Catherine Pümpin und Tina Habicht die schweizweite Ladenkette übernommen – und sie damit gerettet.
Trendige Boho-Mode, Schmuck mit Halbedelsteinen und bunte Wohnaccessoires: Wer eine der zwölf Cachet-Boutiquen betritt, taucht in eine andere Welt ein. «Unsere Kund*innen lieben es, in unseren Filialen zu stöbern und wöchentlich Neuheiten zu entdecken», erzählt Catherine Pümpin. Vor zehn Jahren hat sie gemeinsam mit Tina Habicht die Schweizer Ladenkette übernommen. Eine riskante Entscheidung, die sich die beiden Freundinnen aber gut überlegt haben.
«Wir haben die Firma rund drei Monate lang analysiert», erklärt Catherine. Für sie und ihre Geschäftspartnerin Tina war klar: Cachet steckte damals zwar in der Krise – einige der Läden waren bereits geschlossen worden –, doch die Kette hat auch viel Potenzial. «Wir waren überzeugt, dass wir Cachet mit frischem Wind retten können.» Schliesslich kannte fast jede und jeder in der Schweiz die Boutiquen: 1957 eröffnete der erste Cachet-Laden in Bern, bald folgten Standorte in weiteren Städten. Heute gibt es allein in Zürich zwei Filialen – eine an der Löwenstrasse, die andere an der Schifflände.
Die zwei Freundinnen brachten frischen Wind in den Cachet.
Seit Tina Habicht und Catherine Pümpin die Ladenkette besitzen, hat sich einiges geändert. Vieles passierte hinter den Kulissen. So reduzierten die beiden Frauen das Lager massiv und vereinfachten verschiedene Prozesse. «Doch auch das Sortiment in unseren Läden haben wir angepasst», erzählt Tina. In den Regalen steht weniger Massenware, und Nachhaltigkeit wurde immer wichtiger. «Wir arbeiten hauptsächlich mit kleinen Manufakturen zusammen, die oft von Familien geführt werden», so Catherine. Sie steht mit den Produzent*innen im regen Austausch und besucht die Fabriken in Indien, Bali und Thailand regelmässig. «Mit vielen Herstellern arbeiten wir seit Jahren zusammen.» Auf Zwischenhändler verzichtet Cachet komplett.
Cachet steht für Frauen-Power.
In den letzten Jahren haben Catherine und Tina die verschiedenen Aufgabenbereiche nach individuellen Stärken aufgeteilt. «Wir ergänzen uns gut», so Tina. «Und wichtige Entscheidungen fällen wir gemeinsam.» Sie ist für das Personal, die Infrastruktur und die Läden zuständig, Catherine hauptsächlich für den Einkauf, die Logistik und den Online-Handel. Dass zwei Frauen sich das Management einer Detailhandelskette teilen, ist selten.
«Selbst in Führungsetagen, wo die Kundschaft grösstenteils weiblich ist, sitzen noch immer meistens mehr Männer», weiss Tina. Deshalb – und auch weil das Personal in ihren Läden grösstenteils Frauen sind – feiern sie ihr 10-Jahr-Jubiläum unter dem Motto «Frauen-Power». Zu ihrem Jubiläum bieten Tina und Catherine in allen Läden sowie im Online-Shop 10 Prozent Rabatt an auf das ganze Sortiment. Die Aktion gilt bis Pfingstmontag.
Online ersetzt das Stöbern im Laden nicht.
Nicht erst seit Corona baut Cachet auch den Online-Shop immer mehr aus. Ausserdem setzen Catherine und Tina verstärkt auf Social Media, um ihre Kund*innen über neue Produkte zu informieren. «Das kommt gut an», freut sich Tina. Und es ermöglicht es uns, auch eine neue Generation anzusprechen. «Wobei wir bereits jetzt eine starke Altersdurchmischung haben», räumt sie ein.
Allein auf den Online-Handel will Cachet aber nicht setzen. «Der stationäre Handel ist wichtig für uns», sind die beiden Frauen überzeugt. «Unsere Kundschaft liebt die Atmosphäre in unseren Läden.» Diese Mini-Reise in fremde Länder eben, von der man sich gerne «ein Stück Fernweh» nach Hause holt. Neben Räucherstäbchen, Klangschalen und Mode zählen auch die Möbel aus Mangoholz zu den Dauerbrennern von Cachet. «Diese Stücke hat man jahrelang», erzählt Catherine freudig.
Infos
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