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«Wir brauchen einfach Platz»

Text: Eva Hediger Fotos: Jasmin Frei

Claus Feit träumte schon als Junge von einer Wohnung, in die er mit dem Auto reinfahren kann. Jetzt ist sein Wunsch fast Wirklichkeit geworden: Mit seiner Familie lebt er in einer riesigen Loft mitten in der Stadt.

«Wie gerne ich in dieser alten Fabrik am Fluss – und trotzdem mitten in der Stadt! – leben würde», dachte Wiebke Feit, als sie in einer Mittagspause zufällig die Lessingstrasse hinunterspazierte.

Ihren heutigen Mann Claus Feit kannte sie damals noch nicht. «Doch auch ich schwärmte von diesen alten Fabrikhäusern und wollte dort gerne leben», erzählt er. 2014 ging ihr Wunsch gemeinsam in Erfüllung: Das Paar erhielt eine Wohnung in einem der 120 Jahre alten Fabrikhäuser an der Lessingstrasse. Als die Feits die Zusage erhielten, konnten sie ihr Glück kaum fassen.

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Wohntypentest

Mehrere Monate arbeiteten und lebten Wiebke und Claus in der rund hundert Quadratmeter grossen Loft im Erdgeschoss. «Das war crazy! Wir haben in dem kleinen Zimmer geschlafen und mit unserem Team im grossen Raum gearbeitet», erzählt Wiebke. Das Ehepaar betreibt eine Firma für Werbefilme. «Privatsphäre hatten wir in dieser Zeit kaum.» Bald konnten die Feits das benachbarte Büro dazumieten.

«Irgendwann kündigte sich der Nachwuchs an», erzählt Claus. Die Loft mit ihren zwei Zimmern war für eine junge Familie ungeeignet. Wieder hatten die Feits Glück: Im ersten Stock wurde nach rund zwanzig Jahren zum ersten Mal wieder eine Wohnung frei. Claus, Wiebke und ihre im August geborene Tochter zogen ein.

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Während eines halben Jahres erledigte das Ehepaar kleinere Umbauarbeiten. Dabei war es ihm wichtig, dass der Grundcharakter der Räumlichkeiten erhalten blieb. «Die Leitungen und Konstruktionen sind noch immer sichtbar», betont Wiebke. «Auch den Grundriss haben wir nicht verändert», so Claus. Deshalb ist das Badezimmer nur wenige Quadratmeter klein geblieben. Sie vermisse eine Wanne, sagt Wiebke. «Aber das gehört halt dazu. Hier zu leben ist weniger komfortabel als in einem Neubau. Das macht aber auch den Charme aus.»

«Hier zu leben ist weniger komfortabel als in einem Neubau. Das macht aber auch den Charme aus.»

Wiebke Feit

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Das Paar schätzt die grosszügigen Räumlichkeiten. «Wir sind Fans von grossen und schönen Möbeln.» Er erzählt von der überdimensionalen Wäscheklammer im Erdgeschoss und der riesigen Bürolampe im Wohnzimmer. «Das braucht alles Platz, um gut zu wirken.»

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Wiebke und Claus lieben Vintage und modernes Design. 

Wiebke und er lieben Vintage und modernes Design. Sie besitzen verschiedene Produkte von Vipp, darunter auch die schwarze Küche. Die Feits mögen das dänische Label so sehr, dass sie Anfang Januar dessen Vertretung in der Schweiz übernommen haben. «Das ist unser zweites Standbein», sagt Wiebke. Die Räumlichkeiten im Erdgeschoss sind jetzt ein Vipp-Showroom. Sie werden aber auch als Drehort genutzt – und für ein gemütliches Essen mit Freunden oder für einen Filmabend.

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Ist diese Vermischung von Wohnen und Arbeiten kein Problem? «Wir wollten das schon immer so», sagt Claus. Er und Wiebke sind oft in der Schweiz und im Ausland unterwegs. «Die vielen Wochen auf den Filmsets können anstrengend sein.» Deshalb schätzen er und seine Frau es, dass sie in Zürich keine Zeit für den Arbeitsweg verlieren. «Pendeln wäre einfach ein unnötiger Stress.» Auch können die Eltern mehr Zeit mit ihrer fünf Monate alten Tochter verbringen: «Wir essen oft zusammen Mittag und können uns in der Betreuung viel spontaner abwechseln», sagt Wiebke.

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Für das Paar steht fest: Der Geschäftssitz wird immer in Zürich bleiben. Hier sitzen die Agenturen und Kreativleute. Ausserdem sind die Feits auf den Flughafen angewiesen. «Dort holen wir fast täglich Leute ab», erzählt Claus. «Privat gibt es für uns aber keinen Ort, an dem wir sagen würden: ‹Hier bleiben wir für immer›», so Wiebke, die in Deutschland aufgewachsen ist. «Vielleicht mal an einen See ziehen?», fragt sie. Für Claus sind auch die USA eine Option: Er und Wiebke haben viel Zeit an der West- und Ostküste verbracht.

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«Wir brauchen einfach Platz», sagt Claus. «Egal wo.» Er erzählt, dass er in einem Einfamilienhaus aufgewachsen ist. «Es hatte zwar viele Zimmer, aber diese waren nicht wirklich gross.» Er träumte bereits als Bub von einer Wohnung, in die er mit dem Auto einfahren könnte: «Hier bin ich ziemlich nah dran: Steige ich aus, muss ich das Baby nur noch kurz um die Ecke tragen.»

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