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Zürich-Fotograf und Wasser-Fan Afrim Nevzadi

Ihre Fotos von Zürich gehen auf Social Media um die Welt. Wer sind diese Fotografen? Was treibt sie an? In unserer neuen Serie drehen wir die Kamera um. Heute im Fokus: Fotograf Afrim Nevzadi, der seit 2010 in Zürich und Umgebung fotografiert – am liebsten in der Nacht oder wenn es regnet.

Afrim Nevzadis Fotos zeigen, dass Wasser es ihm angetan hat. Flüsse, Wasserfälle, Seen und vor allem Regenpfützen gehören zu den Lieblingsmotiven des Zürchers. Das Spiel mit der Wasseroberfläche und den Spiegelungen machen Afrims Fotos besonders. «Ich wage mich vor allem dann raus, wenn es regnet und die Stadt menschenleer ist», sagt er.

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Auf deiner Instagram-Seite postest du vor allem Fotos von Zürich. Was sind deine Lieblingsmotive in der Stadt?

Ich liebe die alten Fassaden im Ober- und Niederdorf. Vom Stadthaus bis zum Storchen fühle ich mit meiner Kamera am wohlsten. Ich versuche immer, originell zu sein und fotografiere genau dann, wenn viele meiner Kollegen nicht unterwegs sind: bei schlechtem Wetter oder mitten in der Nacht.

«Ich nutze die Pfützen, die sich gerade nach einem Regenschauer in den Strassen sammeln.»

Weshalb gerade bei schlechtem Wetter?

Ich finde vor allem das Spiel mit Wasserspiegelungen unglaublich interessant. Dazu nutze ich zum Beispiel die Brunnen der Stadt oder die Pfützen, die sich gerade nach einem Regenschauer in den Strassen sammeln.

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Auch das Fotografieren von Flüssen, Seen und Wasserfällen scheint dir besonders zu liegen.


Es stimmt, dass ich seit Kurzem immer mehr auch solche Motive ablichte. Früher war das für mich ausgeschlossen, da ich wirklich nur in der Altstadt fotografiert habe. Weil meine Frau aber die Natur und das Wandern liebt, habe ich begonnen, auf unseren Ausflügen meine Kamera mitzunehmen. Heute bereitet es mir grossen Spass, fliessende Gewässer zu zeigen. Hierfür nutze ich lange Belichtungszeiten, um diesen schaumigen, milchigen Effekt hinzubekommen.

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Wann hast du mit dem Fotografieren begonnen?

2010 habe ich mir meine erste Kamera zugelegt. An den Wochenenden habe ich immer wieder ein paar Fotos gemacht. Mit der Zeit habe ich dann begonnen, Kurse zu besuchen, Bücher zu lesen und Online-Tutorials zu nutzen. Mittlerweile nehme ich die Kamera jeden Tag in die Hand – entweder beruflich oder privat.

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Du hast auch beruflich mit der Fotografie zu tun?

In gewisser Weise schon. Ich arbeite für die Werbefirma Clear Channel Schweiz. Ich bin hauptsächlich für die Leinwände in der Innenstadt zuständig. Hier muss ich die einzelnen Plakate und Standorte immer wieder fotografieren oder scannen. Dadurch lerne ich, was ein gutes Bild beziehungsweise ein gutes Plakat ausmacht.

«Ich mag den Schwindel mit Followerzahlen nicht.»

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Was hältst du von Plattformen wie Instagram?

Ich muss gestehen, dass ich erst seit Kurzem auf Instagram bin. 2019 habe ich mein erstes Profil angelegt. Die Plattform hilft mir natürlich, meine Bilder unter die Leute zu bringen. Auf der anderen Seite gibt es – wie bei allen Dingen – auch einige Kritikpunkte. Etwa der Schwindel mit Followerzahlen. Da bekomme ich Anfragen von fremden Leuten, die eigentlich nur wollen, dass ich ihnen folge. Und kurze Zeit später sind sie dann wieder weg von meiner Followerliste. Das kann ich nicht nachvollziehen.

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Ist dir die Followerzahl nicht wichtig?

Mir ist egal, wie viele Leute meine Bilder sehen. Ich will denen, die sie sehen, einfach ein bisschen Freude bereiten. Und wenn ich jemandem auf Instagram folge, dann deshalb, weil ich etwas spüre, wenn ich ihre oder seine Bilder betrachte.

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Vor Instagram warst du auf keiner anderen Plattform aktiv?

Nicht so wirklich. Vorher hatte ich die Bilder einfach auf einer externen Festplatte gespeichert. Leider hat meine Enkelin die Festplatte einmal zum Spielen mit in die Badewanne genommen. Und plötzlich waren über 2000 Bilder futsch. Das war aber nicht weiter schlimm.

«Fotografieren ist die beste Therapie.»

Wirklich?

Ich mache Bilder nicht, um irgendjemanden zu beeindrucken. Fotografieren ist für mich einfach die beste Therapie. Dabei kann ich mich entspannen, vergesse jeglichen Stress und fühle mich unglaublich zufrieden. Ich bin dabei häufig so fokussiert, dass es sogar ein wenig gefährlich wird.

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Wie meinst du das?

Naja, vor allem wenn ich in der Zürcher Innenstadt fotografiere, wo Autos, Velos und Tram unterwegs sind, darf ich nicht nur an mich und meine Kamera denken – ich muss auch den Strassenverkehr im Blick haben.

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Gab es hier schon brenzlige Situationen?

Eigentlich immer wieder. Vor Kurzem war ich in der Nacht auf der Münsterbrücke, um zu fotografieren. Da kein Auto in Sicht war, habe ich mich kurz mitten auf die Strasse gestellt, um einen besseren Winkel zu erhalten. Als ich das gewünschte Foto hatte, habe ich plötzlich gemerkt, dass hinter mir ein Wagen stand und darauf wartete, weiterfahren zu können. Ich habe mich sofort entschuldigt und gefragt, wie lange er denn jetzt so ruhig gewartet hatte. «So um die fünf Minuten», meinte der Fahrer. Er hat es zum Glück locker genommen und mir einen schönen Abend gewünscht. Ich hatte die Zeit und alles um mich herum komplett vergessen.

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Wie stark bearbeitest du deine Bilder und welches Programm benutzt du?

Das kommt auf die Bilder an. Manche Bilder bearbeite ich stärker, andere so gut wie gar nicht. Dafür nutze ich das Programm «Luminar 4». Früher habe ich das noch mit «Adobe Lightroom» gemacht. Ich bin jedoch kein Freund der Adobe-Abos. Mit «Luminar 4» bin ich sehr zufrieden.

«Mittlerweile hat mein Video auf Youtube fast eineinhalb Millionen Klicks.»

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Machst du denn auch Videos?

Ja. Das versuche ich auch immer mehr einzubauen. Ich habe letztes Jahr mal einen Silvester-Countdown kreiert, mit eigenen Bildern und Musik untermalt und auf meinen Youtube-Kanal gestellt. Mittlerweile hat das Video fast eineinhalb Millionen Klicks. Damit hätte ich nie gerechnet.

Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Ich überlege, ob ich mir vielleicht eine eigene Website einrichten soll. Ich habe gemerkt, dass das sehr gut ankommt. Auf der anderen Seite verfolge ich nicht das Ziel, mit meiner Fotografie Geld zu verdienen. Ich mache das, weil es mich unglaublich beruhigt.

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Name: Afrim Nevzadi
Geboren: 1968
Aus: Dübendorf
Fotograf seit: 2010
Kamera: Fuji X-T3
Objektiv: Fujinon 35mm und 16–80mm
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