Stadt & Geschichte

Wie der Muttertag in die Schweiz kam

Am zweiten Maisonntag werden Mütter mit Gedichten, Blumen und Selbstgebasteltem beschenkt. Doch woher kommt der Muttertag? Ein Blick auf dessen Ursprünge im antiken Griechenland und auf eine mutige Frau inmitten des amerikanischen Bürgerkriegs.

Napoleon wollte einen Tag einführen, der Müttern gewidmet sein sollte – sein Vorhaben geriet allerdings in Vergessenheit. 

Ein Fest zu Ehren der Mütter soll es schon im alten Griechenland gegeben haben: So war der Göttin Rhea, Mutter von Zeus, ein bestimmter Tag im Jahr gewidmet. Mit dem Zerfall des Griechischen Reiches ging der Brauch jedoch verloren. Hunderte Jahre später wurde in England ein ähnlicher Gedenktag eingeführt: Unter König Henry III. feierte man im 13. Jahrhundert den «Mothering Day» – einen Tag zu Ehren der «Mutter Kirche». Und selbst Napoleon Bonaparte wollte zur Zeit seiner Herrschaft über grosse Teile Europas einen Tag einführen, der Müttern gewidmet sein sollte. Als Napoleon 1815 gestürzt wurde, geriet sein Vorhaben allerdings in Vergessenheit.

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Während des Ersten Weltkriegs verbreiteten amerikanische Soldaten den Brauch in Europa.

Während des amerikanischen Bürgerkriegs in den 1860er-Jahren setzte sich Anna Maria Reeves Jarvis für wohltätige Zwecke ein. Sie gründete die «Mother Friendship Days»: An diesen Tagen trafen sich Mütter, um sich zu aktuellen Fragen auszutauschen. Ausserdem kümmerte sich die Vereinigung um verwundete Soldaten auf beiden Seiten.

Am 9. Mai 1905 verstarb Anna Maria Reeves Jarvis. Ihre fast gleichnamige Tochter Anna Maria Jarvis veranstaltete zum dritten Todestag ihrer Mutter eine Gedenkfeier: das «Memorial Mothers Day Meeting». Über 500 weisse Nelken wurden am 9. Mai 1908 in Grafton, West Virginia, nach dem Kirchgang an Mütter verschenkt. Schnell wurde die Idee populär – auch, weil Anna Maria Jarvis sich dafür einsetzte, dass der Brauch in ganz West Virginia eingeführt wurde. Dieses Engagement trug Früchte: Bereits 1914 erklärte der US-amerikanische Präsident Thomas Woodrow Wilson den zweiten Sonntag im Mai zum Muttertag. Ein nationaler Feiertag war geboren. Den Brauch verbreiteten amerikanische Soldaten in Europa.

In der Schweiz engagierte sich die Heilsarmee für die Einführung des Muttertags, damals allerdings noch ohne Erfolg.

Während des Ersten Weltkriegs verbreiteten amerikanische Soldaten den Brauch in Europa. Zuerst liess England den «Mothering Day» wieder aufleben, bald folgten Norwegen, Schweden, Deutschland und Österreich. In der Schweiz engagierten sich schon ab 1914 die Heilsarmee und die Unions Chrétiennes de Jeunes Gens de la Suisse romande für die Einführung des Muttertags, damals allerdings noch ohne Erfolg.

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Anna Maria Reeves Jarvis rief die «Mother Friendship Days» ins Leben. 

Mit der Zeit machten sich jedoch auch mehr und mehr Unternehmen, Floristen, Konditoren und Bäcker für den Muttertag stark. So kam es 1929 zu einem ersten Muttertag in Genf und bereits ein Jahr später zu einem Feiertag in der gesamten Schweiz. Seither werden die Schweizer Mütter jeweils am zweiten Maisonntag mit allerlei Geschenken überhäuft, mit denen Kinder und Partner sich für den tollen Einsatz der Mamis bedanken.

Unternehmen, Floristen, Konditoren und Bäcker machten sich für den Muttertag stark.

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