Zentrale für Gutes

Tine Giacobbo macht täglich sechs Eissorten. Die «Zentrale für Gutes» ist fester Teil des Kreis 5 – die Früchte des Quartiers sind wiederum oft Teil der Glaces.

In den Eisvogel-Glaces von Tine Giacobbo und Katharina Sinniger landen nicht selten Früchte aus dem Quartier. Sechs Glacesorten sind es, die die «Zentrale für Gutes» täglich anbietet, hausgemacht und saisonal. Die beiden Wirtinnen sind schon seit Jahrzehnten fixer Teil des Kreis 5.

Glacesaison? Die beginnt dann, wenn in den Strässchen vom Kreis 5 langsam wieder Menschen auftauchen. Immer weniger Wintermäntel, immer mehr «Hoi» vom einen Trottoir zum anderen. Wenn es warm genug wird, dass die Kinder wieder rennen. Saisonstart ist dann, wenn Tine gefragt wird: Wann geht’s wieder los? Ungefähr dann beginnt die Glacesaison in der Zentrale für Gutes, wo Tine Giacobbo und Katharina Sinniger hausgemachte Glace anbieten, die «Eisvogel» heisst.

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In der Nähe der Josefswiese, aber nicht direkt beim Park. Gleich bei den Viaduktbögen, aber nicht in ihnen. Eis gibt es, aber weder Kaffee noch Bier, um die umstehenden Lokale zu unterstützen. Man läuft selten zufällig an die Zentrale ran – aber dazu wissen die Menschen im Quartier ohnehin zu gut Bescheid. Das bestätigen die Wartenden vor dem kleinen Eckladen. Vor dem Lokal steht, was es heute gibt: sechs Eissorten. Jeden Tag. Nicht mehr. Dafür immer wieder andere.

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Eis nach Jahreszeit

Die täglich wechselnden sechs Eissorten sind ein Markenzeichen der Zentrale für Gutes. «Damit kann ich sofort reagieren», sagt Tine und meint damit: reagieren auf das Quartier. Mal erzählt ein Kunde, er habe viel zu viele Johannisbeeren. Ein anderes Mal bringt eine Kundin Kornelkirschen aus dem Garten. Oder jemand bietet Tine und Katharina an, sich an seinem Feigenbaum an der Limmat zu bedienen.

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Die Eisvogel-Sorten wechseln also, um auf solche Gegebenheiten reagieren zu können – und auf die Jahreszeiten. Ob es Rhabarber-, Trauben-, Erdbeer- oder Zwetschgenglace gibt, hängt natürlich mit der Saison zusammen. Auch Kräuter wie Rosmarin und Thymian finden sich in den wechselnden Sorten, und zusammen mit einem nachhaltig ausgerichteten Händler finden auch exotischere Früchte Einzug in die Zentrale. Der Grundsatz ist, dass die Zutaten real sind, «dass ich sie mal in der Hand hatte», formuliert es Tine. Die Glaces des Duos sind so beliebt, dass sogar ein Buch darüber rauskommt.

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Projekt aus Freude

Nicht, dass diese Zusammenarbeit ein Novum wäre: Tine und Katharina haben gemeinsam das Restaurant Alpenrose geführt, ebenfalls in der Nähe, 22 Jahre lang. Auch leben beide im Kreis 5, noch länger gar. Die Zentrale für Gutes ist nun ein Projekt aus Freude, zuerst von Tine allein, dann bald zusammen mit Katharina geführt. In den ersten Jahren boten sie im Winter jeweils noch Suppen an, aber das war so beliebt, dass der daraus entstehende Stress der Ursprungsmotivation widersprach.

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Nun also: Eisvogel all the way. Vom frühen Frühling bis zum letzten Schultag vor den Herbstferien. Dann gibt’s eine «Uusschläckete», an denen ohne Limit Eis geschlemmt werden darf. «Es sind Unmengen an Glace, die Kinder an diesem Tag verdrücken können», lacht Tine, «und danach kommen sie nochmals, mit den Eltern, und tun so, als wären sie zum ersten Mal hier.» Tine spielt mit, natürlich.

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Danach schliesst sie die Tore der Zentrale für Gutes, räumt auf, putzt, stellt die Maschinen ab. Dann wird es ruhig im Ecklokal zwischen Ottostrasse und Albertstrasse und der Eisvogel geht in den Winterschlaf. Bis zu Beginn des Frühlings auf den Strassen des Kreis 5 langsam wieder gefragt wird, wann es losgeht mit den Glaces.

Adresse

Zentrale für Gutes
Ottostrasse 15
8005 Zürich
Website

Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag, 11.30–16 Uhr
(Variiert nach Jahreszeit)

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