Le Raymond Bar

Alvaro Marangoni hat die Bar im Kreis 1 nach einem früheren Nachbarn benannt – und erfreut mit dieser Wahl vor allem politikinteressierte Franzosen.

Der erfahrene Gastronom Alvaro Marangoni setzt bei der Bar am Schanzengraben auf französisches Flair: Es stehen besonders viele Weine aus dem Nachbarland auf der Karte. Doch auch wer einen Kaffee möchte, wird in der Le Raymond Bar beglückt.

Anzugsträger krempeln die Hemdsärmel hoch und lösen ihre Krawatten. Entspannt geniessen sie an einem Tischchen ihr Feierabendgetränk. Doch nicht nur Geschäftsleute zieht es am frühen Abend in die Le Raymond Bar. Viele sind beim Flanieren durch die Bahnhofstrasse hier gelandet – und entspannen jetzt direkt neben den Schanzengraben. Wenn die Sicht klar ist, sieht man von den Aussenplätzen der Le Raymond Bar bis zu den Alpen.

Doch nicht nur Geschäftsleute zieht es am frühen Abend in die Le Raymond Bar.

image
image
image

Früher befand sich an dieser Adresse das Modegeschäft «Marina Rinaldi». «Der Besitzer fand immer, er habe eine viel zu schöne Terrasse für ein Modegeschäft», erzählt Alvaro Marangoni, einer der beiden Besitzer der Le Raymond Bar. Ihren guten Standort im Kreis 1 wollte die Boutique aber nicht aufgeben. Als schliesslich ein Geschäft in der Nachbarschaft schloss, zügelte «Marina Rinaldi» in das frei gewordene Lokal – und die Le Raymond Bar konnte am Bleicherweg eröffnet werden.

image
image

Nachdem Alvaro und sein Partner den Mietvertrag unterschrieben hatten, ging der Zürcher Gastronom ins Stadtarchiv. «Dort habe ich alte Verzeichnisse und Telefonbücher durchstöbert, um mehr über die Geschichte des Ortes zu erfahren.» Während seiner Recherche stiess Alvaro auf den Namen eines Mannes, der etwa zehn Jahre an dieser Adresse gelebt hatte: Francis Raymond. Alvaro beschloss, die Bar nach ihm zu benennen.

Anzeige

Heute schmunzeln französische Gäste über die Namenswahl.

Ob sich dieser über die Ehre freut? Alvaro weiss es nicht – er hat Raymond nie kontaktiert. Heute schmunzeln französische Gäste über die Namenswahl: «Es gab lange Zeit einen französischen Premierminister namens Raymond Barre», sagt Alvaro, der in Zürich mehrere Bars führt, darunter auch das Dante an der Zwinglistrasse.

image
image
image

Den Mitarbeitern lassen Alvaro und sein Geschäftspartner Justin R. Rayani bei der Gestaltung der Menü- und Getränkekarte viele Freiheiten. «Immer im Frühling und Herbst werden Eigenkreationen unserer Mitarbeiter serviert», erklärt Alvaro. Das Angebot von Le Raymond ist französisch angehaucht. So stehen einige französischen Weine zur Auswahl. «Das ‹Le› haben wir bewusst vor den Namen gesetzt, damit ‹Raymond› auch französisch ausgesprochen wird», sagt Alvaro. Diesen Wink verstehen aber nicht alle.

image
image

In verschiedenen Rezensionen steht, dass die Le Raymond Bar ein Doppelleben führe. «Das stimmt», bestätigt Alvaro. «Bei Tag zelebrieren wir guten Kaffee, bei Nacht Cocktails.» Die Kaffeesorten wechseln im Le Raymond zweimal im Jahr. «Wir haben immer eine moderne und eine klassische Bohnensorte», erklärt Alvaro. «Die moderne Sorte ist heller geröstet, wie das momentan auf der ganzen Welt sehr beliebt ist. Die klassische Variante ist eine dunkel geröstete Sorte mit nussig-schokoladiger Note.» Doch spätestens ab der Apéro-Zeit wird aus dem schlichten Café eine kosmopolitische Bar. Dann werden angesagte Cocktails bestellt oder – besonders im Sommer – leichte Weine, natürlich vor allem französische.

Adresse

Le Raymond Bar
Bleicherweg 8
8001 Zürich
+41 221 02 05
Website

Öffnungszeiten

Montag und Dienstag, 7–23 Uhr
Mittwoch und Donnerstag, 7–24 Uhr
Freitag, 7–1 Uhr
Samstag, 9–1 Uhr
Sonntag, 9–20 Uhr

Könnte dir auch gefallen