Morena Isabel

Die Zürcher Designerin Morena Isabel Rüfenacht setzt auf Nachhaltigkeit. Sie achtet bei den verwendeten Stoffen auf Bio-Qualität. Will, dass ihre Stücke häufig und lange getragen werden können. Damit entspricht die Mittzwanzigerin dem Zeitgeist. Doch die gelernte Schneiderin geht mit ihrem Label Morena Isabel weiter als viele ihrer Kolleg*innen: Sämtliche Kleidungsstücke werden in Zürich gefertigt.

«Meine Kundinnen schätzen das sehr», so Morena. Gemeinsam mit drei Angestellten schneidert sie die Kollektionen an der Kreuzbühlstrasse. Dort – gleich neben dem Bahnhof Stadelhofen – befindet sich auch das Verkaufslokal. «Ich liebe es zu nähen, doch es fehlt mir immer häufiger die Zeit dafür», erzählt Morena. Denn ihr Label Morena Isabel wird immer beliebter: «Die Nachfrage hat sich in den ersten zwei Jahren mehr als verdoppelt.»

Dass sie Modedesignerin werden will, wusste Morena «gefühlt schon immer». Nach der Schule absolvierte sie eine Lehre als Schneiderin. «Die Ausbildung war sehr streng, aber ich habe viel gelernt.» Etwa Disziplin und genaues Arbeiten. Danach bildete sich Morena in Zürich zur Modedesignerin weiter. «Erst da habe ich angefangen, mich mit dem Thema Nachhaltigkeit vertieft auseinanderzusetzen.» Gleich nach ihrem Abschluss 2018 gründete Morena ihr eigenes Label.

Heute arbeitet Morena ausschliesslich mit umweltfreundlichen und nachhaltigen Stoffen wie Tencel und Leinen. Das schränkt die Designerin zwar ein. «Gemusterte Stoffe gibt es beispielsweise kaum in dieser Qualität», so Morena. Die Kollektionen entwirft sie erst nach dem Einkauf der Materalien. «Sonst kann es passieren, dass ich die Designs gar nicht umsetzen kann, weil ich den dafür passenden Stoff nicht finde.»

Die Kollektionen von Morena Isabel sind schlicht und zeitlos. «Ich möchte, dass die Kleider gut kombinierbar sind und jahrelang getragen werden.» Sitzt ein Stück nicht wie angegossen, passen es Morena und ihr Team an. «Dieser Dienst macht uns einzigartig.» Und ist bei den Kundinnen beliebt.

Morenas Mode kaufen die verschiedensten Frauen. Ältere Laufkundschaft, die zufällig den Laden entdeckt. Oder Mittzwanzigerinnen, die dem Label auf Instagram folgen. Ihnen ist Nachhaltigkeit besonders wichtig. «Manche sparen gerne auf eines meiner Stücke», so Morena. Doch die Zürcherin macht klar: «Meine Kleidung ist nicht zu teuer – Fast Fashion ist einfach viel zu billig.»

Auch die anderen Produkte, die Morena in ihrem Laden anbietet, sind nachhaltig und fair produziert. «Viele Labels entdecke ich auf Social Media», so Morena. Es ist ihr wichtig, ihrer Kundschaft eine Vielfalt an schönen Dingen anzubieten. Einiges, wie zum Beispiel Tassen, ist nur für kurze Zeit erhältlich. Anderes, darunter Wäsche, bestellt Morena immer wieder nach.

Manchmal fragen Bekannte Morena, ob sie nicht von einer Modeschau träume – also davon, dass Models ihre Kollektionen auf einem Catwalk präsentieren. «Ich verneine dann immer», erzählt Morena. «Ich möchte keine Kleider für eine kurze Show machen.»

Dass sie so jung einen Concept Store und ein erfolgreiches Modelabel führt, hätte Morena nie gedacht. «Doch es fühlt sich super an.» Auch weil sie anderen Schneider*innen zeigen kann: Ihr Job hat Zukunft – auch in der Schweiz.