Raum Reolon

Ausgewählte Sofas, einladende Betten, Stühle mit Samtbezug und dicke Teppiche. Lampen in Affenform, eine Tapete mit Schwanen-Print. Regale voller Kissen, Geschirr und Kerzenhalter – der Raum Reolon von Robine Reolon ist Sehnsuchtsort für Zürcher Interior-Design-Fans.

Im Sommer 2017 eröffnete die Zürcherin ihren Laden. Zuvor hatte sie für verschiedene Geschäfte als Innenarchitektin gearbeitet. «Doch ich wollte meine eigene Chefin sein», erzählt Robine. Den Wunsch nach einem Laden habe sie schon immer verspürt – wenn auch «versteckt», wie sie sagt. «Rückblickend gab es viele kleine Anzeichen, dass ich mal einen Shop besitzen werde», verrät sie. So habe sie sich schon viele Jahre lang mögliche Ladennamen notiert.

Das Inserat für den heutigen Verkaufsraum hat Robine auf einem Internetportal entdeckt. Es waren weder Fotos zu sehen noch war die Adresse angegeben. «Zum Glück», meint Robine, «sonst hätte ich noch mehr Konkurrenz gehabt!» Die Innenarchitektin konnte die Vermieterin schliesslich von sich und ihrem Konzept überzeugen: «Der Raum Reolon versteht sich als Möbelladen, nicht als Concept Store!», betont Robine. Seit ihrer Teenagerzeit ist Robine von Möbeln begeistert. Sie schätzt die grossen Designklassiker. Doch im Raum Reolon setzt Robine mehr auf Neuentdeckungen – oft verkauft sie auch Produkte von Schweizer Nachwuchsdesigner*innen.

«Ich möchte meine Kundschaft immer wieder neu überraschen», sagt Robine. Ihr ist der persönliche Austausch wichtig. «Dadurch fassen meine Kund*innen Vertrauen», erklärt sie. Viele stammen aus der Nachbarschaft, in der auch Robine heimisch ist. Sie ist beim nahen Römerhof aufgewachsen. Seit einigen Jahren lebt sie in einer Wohnung beim Kreuzplatz. «Mit dem Velo brauche ich nur fünf Minuten, bis ich im Geschäft bin», sagt Robine. Das sei praktisch, wenn Lieferungen mal früher als vorgesehen eintreffen.

Als Innenarchitektin richtet Robine Büros, Geschäfte und private Räumlichkeiten ein. «Natürlich merze ich dabei auch die häufigen Einrichtungsfehler aus», sagt Robine. «Viele Leute hängen zum Beispiel die Bilder zu hoch auf.» Je nach Auftraggeber*in wählt Robine vom Tisch bis zur Vase alles aus. «Besonders wenn ich Wohnungen und Häuser einrichte, lerne ich meine Kund*innen sehr gut kennen», erzählt sie.

Schliesslich müsse sie viel über diese und ihre Gewohnheiten erfahren. «Sie sollen sich ja letztlich in den Räumen wohlfühlen», sagt Robine. Sie erlebt es oft, dass Private zu spät um professionelle Unterstützung bitten. «Die Möbel sind dann bereits alle gekauft, passen jedoch nicht zusammen.» Bei ihren Beratungen integriert Robine aber immer die vorhandene Einrichtung – nicht nur aus Budgetgründen. «Erbstücke erzählen eine persönliche Geschichte!», so Robine.