Si o No

Um ein Haar abgerissen in den Neunzigern – und jetzt gibt es das Si o No bereits seit über 20 Jahren. Fast genauso lange ist Philipp Rohner der Inhaber.

Dort, wo die Ankerstrasse anfängt und Wiedikon aufhört, wurde Mitte der Neunziger um ein Gebäudedreieck gekämpft – mit Erfolg. Mittendrin: Philipp Rohner und sein Caffè-Bistro Si o No. Dass das friedliche Lokal mal eine Metzgerei war, merkt man nicht. Ausser, man kennt sich aus mit schönen Böden.

Drei Strassen, die ein Dreieck bilden. Darin ein gutes Dutzend Gebäude. In den Neunzigern war geplant, diese Altbauten abzureissen, um das Quartier – Grenze Kreis 4 und Wiedikon – zu beleben. Dagegen wehrte man sich. Mit Erfolg. 1996 wurde die dazugehörige Baugenossenschaft gegründet, und nur zwei Jahre später entstand im Dreieck-Spitz zwischen Anker- und Zweierstrasse eine Bar: das Si o No. «Den damaligen Inhaber kannte ich, weil er vor diesem Wechsel mit mir gearbeitet hat», erinnert sich Philipp Rohner.

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Der heutige Inhaber des Si o No stiess ein knappes Jahr später ebenfalls zu dieser Bar, um ihre Anfänge zu ermöglichen. Für die Bar war eine alte Metzgerei umgebaut worden; die in mattem Türkis gehaltenen Wände und das holzige Intérieur lassen allerdings überhaupt nicht ans Schlachten denken. «Der Boden ist original von damals», erzählt Philipp, «und steht unter Denkmalschutz.» Ein Blick gen unten macht klar, wieso: Die farbigen, ästhetischen Muster auf dem Boden des Si o No können unmöglich aus den vergangenen paar Jahren stammen. Wer eine der gratis Postkarten des Lokals verschickt, kann unter anderem auch das Sujet dieses Bodens wählen.

Für die Bar war eine alte Metzgerei umgebaut worden.

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Nicht nur der Boden blieb beständig. Als Inhaber blieb Philipp dem Si o No erhalten, und auch ein guter Teil des zehnköpfigen Teams ist diesem Lokal seit Jahren, einige seit über einem Jahrzehnt, treu. Aktualisiert werden hingegen Getränke und das Essensangebot: Abends gibt’s Tapas, mittags Salate und Suppen. Letztere kocht Philipp jeweils selbst – und hier kommt wieder die Genossenschaft aus den Neunzigern ins Spiel: In der gemeinsamen Kantine im Innenhof wird die Suppe des Si o No frisch gekocht. «In ein bis zwei Nachmittagen mache ich 60 bis 80 Liter Suppe die Woche», schildert Philipp. Der liebste Teil seines Jobs: Neues ausprobieren.

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Was als Bar begann, ist heute ein vielseitiges Caffè-Bistro: Ab morgens um neun wird hier Kaffee getrunken, später folgt der Zmittag, und vom Abend bis in die Nacht hinein wird das Si o No dann wieder zur Bar. «Es ist sehr wahrscheinlich», überlegt Philipp laut, «dass es Leute gibt, die regelmässig hier sind, aber sich noch nie über den Weg gelaufen sind, weil sie zu derart verschiedenen Tageszeiten aufkreuzen.»

Abends gibt’s Tapas, mittags Salate und Suppen.

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Seit einigen Jahren organisiert das Lokal zusammen mit der Sängerin Sonix ein monatliches Konzert am Sonntagnachmittag: Es treten Musikerinnen und Musiker aus Zürich und der Region auf. Einmal im Jahr gibt’s ausserdem einen weiteren Höhepunkt: Das Si o No Openair besuchen jeweils mehrere Hundert Leute.

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Neben Sonntagskonzerten, ästhetischem Metzgerboden und kämpferischer Geschichte gibt es übrigens ein weiteres Merkmal, welches das Si o No von vielen anderen Caffès unterscheidet: Dadurch, dass es im Spitz zwischen Zweier- und Ankerstrasse eingeklemmt ist, hat es zwei Eingänge. Wer sich also mal am Ende des Kreis 4 beim Anfang von Wiedikon verlaufen sollte, hat doppelte Chancen, dieses Lokal zu finden.

Adresse

Si o No
Ankerstrasse 6
8004 Zürich
+41 44 241 03 01
Website

Öffnungszeiten

Montag bis Mittwoch, 9–00.30 Uhr
Donnerstag und Freitag, 9–2 Uhr
Samstag, 10–2 Uhr
Sonntag, 10–24 Uhr

Infos

Jeweils am ersten Sonntag im Monat finden Konzerte statt.